Die große Koalition soll sich heute auf die Besetzung hoher Ämter in der Justiz geeinigt haben. Die Präsidentin der Hamburger Bucerius Law School Doris König soll nach dem Willen der SPD-Fraktion Bundesverfassungsrichterin werden. Nachfolgerin des schon Ende Januar aus dem Amt geschiedenen Präsidenten des Bundesgerichtshofs Klaus Tolksdorf soll die Amtschefin des baden-württembergischen Justizministeriums Bettina Limperg werden, berichtet die Onlineausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Prof. Dr. Doris König ist 1957 in Kiel geboren, seit 1. Oktober 2012 als Nachfolgerin von Karsten Schmidt Präsidentin der Bucerius Law School und angesehene Völkerrechtlerin, die als hochaufgeschossene, fröhliche Norddeutsche charakterisiert wird. Sie soll die Nachfolge von Gertrude Lübbe-Wolff im Zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichts antreten, deren Amtszeit in diesem Monat endet.
Der Vorschlag von Bettina Limperg gilt als „Neustart“ nach der Auseinandersetzung und der damit verbundenen Lagerbildung am Bundesgerichtshof. Die im Jahr 1960 in Wuppertal geborene Juristin arbeitete zunächst bei der Stuttgarter Staatsanwaltschaft, später als Richterin am Landgericht. Von 1994 bis 1996 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesverfassungsgericht bei Ernst-Wolfgang Böckenförde. Die (parteilose) Juristin wurde 2009 Vizepräsidentin des Landgerichts Stuttgart und danach die erste weibliche Amtschefin des von der SPD geführten Justizministeriums. Am 22. Mai 2014 tritt Richterwahlausschuss des Bundestages zusammen und könnte sie bereits an diesem Tag zur Präsidentin wählen.