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Warum man im Knast hinter schwedischen Gardinen sitzt

„Hinter schwedischen Gardinen sitzen“ – dass das wenig mit den schönen längs-gestreiften Vorhängen von Ikea zu tun hat, kann man erahnen. Klingt es doch deutlich netter als „in den Bau wandern“ oder „im Knast sitzen“, ist es ein schöner Euphemismus, um eine Haftstrafe zu umschreiben. Woher diese Redensarten kommen, wissen allerdings die wenigsten.

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Der Ursprung dieser umgangssprachlichen Synonyme wie „Bau“, „Loch“ oder „Bunker“ erklärt sich wahrscheinlich aus sich heraus. Bei dem Begriff „Knast“ und bei der Redensart „hinter schwedischen Gardinen sitzen“ springt einem das hingegen nicht so leicht ins Auge.

Wieso sagt man Knast zum Knast?

Den Begriff „Knast“ leiten Etymologen aus dem Jiddischen her. Als „Knass legen“ wurde zunächst die Verlobung bzw. die Bekräftigung der Gültigkeit des Verlobungsversprechens durch das Zerbrechen eines Tellers bezeichnet. Übernommen wurde der Begriff dann im Rotwelschen, zunächst lediglich als Synonym für Geldbußen, später dann auch unter Ergänzung eines „t“s am Ende für Gefängnisstrafen und das Haftgebäude. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt … Auch wenn manch einer die Ehe mit einer Strafe vergleichen möchte, so hängt die Übertragung hier damit zusammen, dass es damals üblich war, bei einem Verlöbnis auch eine Konventionalstrafe für den Fall des Nichtzustandekommens der Ehe auszuhandeln.

Hinter schwedischen Gardinen

Noch spannender wird es bei der Entstehung der Redewendung „hinter schwedischen Gardinen sitzen“. Mit „schwedischen Gardinen“ sind die Gitterstäbe an den Gefängnisfenstern gemeint. Nun sind Gitterstäbe ja nicht so schön anzuschauen wie die geblümten Gardinen von der Oma. Der Vergleich liegt eigentlich eher fern. Allerdings hat der Eisenerzabbau und die Stahlindustrie in Schweden eine lange Tradition. Eisen und Stahl aus Schweden hatten den Ruf besonders robust zu sein. Um die Sicherheit der Gefängnisse zu gewährleisten, griff man daher früher auf Metall aus Schweden zurück. Erstmals belegt taucht der Begriff Anfang des 20. Jahrhunderts auf.

Auch wenn der Besuch im schwedischen Möbelhaus nicht jedermanns Sache ist, hinter echten schwedischen Gardinen sitzt es sich wahrscheinlich angenehmer, als hinter sprichwörtlichen.


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