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Nationales Waffenregister ist „Schuss in den Ofen“

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat das im Januar gestartete nationale Waffenregister als „Schuss in den Ofen“ bezeichnet. Die beim Bundesverwaltungsamt geführte Datenbank, die ca. 5,5 Millionen legale Waffen verzeichnet, sei fehlerhaft und als Fahndungsinstrument so gut wie nicht zu gebrauchen.

In der rund 4 Millionen Euro teuren Software „Xwaffe“ des Nationalen Waffenregister (NWR) sind alle Daten über Waffenbesitzer zusammengeführt, die bisher bei 566 Waffenbehörden gespeichert waren. Die jährlichen Kosten sollen sich auf 1 Million Euro belaufen, wobei allein 20 Mitarbeiter mit der Datenpflege beschäftigt seien. Die Polizeigewerkschaft kritisiert, dass in der hastigen Zusammenführung der Daten Verwaltungsmitarbeiter ohne Waffenkenntnisse eingesetzt worden seien, was zu kapitalen Fehlern geführt hätte.

Nationales Waffenregister Waffenrecht

Knoten im Waffenregister: Zulassungs- statt Waffennummer eingetragen // Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

So sei beispielsweise die generische Zulassungsnummer statt der jeweiligen Waffennummer eingetragen worden oder die Waffentypen seien schlicht zu ungenau bezeichnet. So sei es für die Polizeiarbeit angeraten, lieber stets bei der örtlichen Waffenbehörde anzufragen, weil das „Superhirn des legalen Waffenbesitzes“ fehlerhaft arbeite, heißt es in der Septemberausgabe der GdP-Mitgliederzeitschrift Deutsche Polizei.
Beim zuständigen Bundesverwaltungsamt sieht man die Angelegenheit gelassener. Man habe eine gesetzliche Frist bekommen, die Bereinigung der Daten bis Ende 2017 durchzuführen.

Polizeigewerkschaft: Waffenregister ist „Schuss in den Ofen“