Diese Nachricht sorgten Ende Juli bundesweit für Schlagzeilen: Eine 22-jährige Frau aus Regensburg hatte angegeben, von drei Tätern in ein mit laufendem Motor wartendes Auto gezerrt, entführt und dann vergewaltigt worden zu sein – danach habe man sie nackt zurückgelassen.
Heute gab die Staatsanwaltschaft Regensburg in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg bekannt: Die überfallartige Vergewaltigung der Frau hat nie stattgefunden. Dies haben jetzt die Ermittlungen zweifelsfrei ergeben.
Verletzungen der Frau deckten sich mit dem Tatgeschehen
Die Frau hatte am 27. Juli 2014 gegen 3:00 Uhr früh bei der Polizeiinspektion Regensburg Süd Strafanzeige erstattet. Ihren damaligen Schilderungen zufolge sei sie gegen 0:30 Uhr, im Bereich der Isarstraße in Regensburg bei einem nächtlichen Spaziergang von drei Männern abgepasst und in ein Fahrzeug gezerrt worden. Nach einer kurzen Fahrt sei sie von einem der Männer entkleidet und vergewaltigt worden. Danach habe man sie an den Ausgangsort zurückgebracht und im Bereich der Isarstraße nackt aus dem Fahrzeug gestoßen, von wo aus sie zu ihrer in der Nähe liegenden Wohnung gelaufen sei.

Alles eine Lügengeschichte? Polizei sagt: Das Geschehen hat so nicht stattgefunden. Foto: Lutz Stallknecht / pixelio.de
Die Frau wies zudem Verletzungen auf, die nach einem ärztlichen Untersuchungsbericht im Einklang mit dem geschilderten Tathergang standen. Erst nach einer Woche konnte sie aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Die geschilderte Tat fand nicht statt
Die Strafanzeige des vermeintlichen Opfers hatte umfangreiche und aufwändige Ermittlungen zur Folge, eine „Ermittlungsgruppe Isarstraße“ wurde gegründet, Phantombilder gefertigt und bundesweit in nahezu allen Medien veröffentlicht. Über einen Fahndungsaufruf in der Sendung „Aktenzeichen XY“ wurde bereits nachgedacht. Alle Maßnahmen blieben jedoch ohne Erfolg – es konnten keine Täter ermittelt werden. Dennoch kochte die Empörung über die vermeintliche Tat in den sozialen Netzwerken hoch – mit schier unfassbaren Entgleisungen.
Weitergehende Auskünfte zu den Hintergründen der Anzeigenerstattung sind nach Angaben der Polizei noch nicht möglich, da die Ermittlungen hierzu noch nicht abgeschlossen sind.
Der Artikel wird aktualisiert, sobald neue Informationen bekannt gegeben werden.
Nachtrag vom 09.09.2014: Die Arbeit der Ermittler sei noch lange nicht beendet, sagte der Sprecher im Polizeipräsidium Regensburg. Wie lange es noch dauern wird, bis die Öffentlichkeit weitere Hintergründe erfahren kann, sei nicht absehbar. Dass die Vergewaltigung nicht stattgefunden habe, habe sich aus einzelnen Indizien ergeben – vor allem aus den Vernehmungen des mutmaßlichen Opfers und technischen Ermittlungen. Ein Geständnis gebe es bisher nicht.
http://www.regensburg-digital.de/vergewaltigung-wir-hatten-solche-faelle-schon/30072014/
Hier hat man nach einem Tag Freiheitsentziehung offenbar ermitteln können, daß Rumänisch keine slawische Sprache ist…
Wir wohl teuer werden, § 469 StPO.