Eine 40-jährige Frau hat sich seit April 2014 in vermutlich mehr als 30 Verfahren außergerichtlich aber auch vor Gericht als Rechtsanwältin ausgegeben. Von einem niedergelassenen Rechtsanwalt hatte sie entsprechende Vollmachten erhalten, so dass sie in seinem Auftrag Mandanten in Terminen vertreten konnte. Die Gerichte hätten ihre Bevollmächtigung zwar geprüft, jedoch keine Auffälligkeiten bemerkt. Die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg und die Polizei ermitteln gegen die Frau aus dem Odenwaldkreis.
Jurastudium nicht abgeschlossen
Erst jetzt stellte sich heraus, dass die Frau zwar nachweislich ein Jurastudium begonnen, dieses jedoch nicht zum Abschluss gebracht habe. Nach Verdachtsmomenten wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg Durchsuchungsbeschlüsse für die Frau und den Rechtsanwalt aus dem Kreis Miltenberg erlassen.
Als falsche Rechtsanwältin in mehr als 30 Verfahren
Nach den bisherigen Erkenntnissen hatte die Frau unter Vorspiegelung falscher Tatsachen als Rechtsanwältin in einer Kanzlei im Kreis Miltenberg gearbeitet und zumindest mehr als 30 Fälle auf dem Gebiet des Straf- und Zivilrechts bearbeitet. Warum der Rechtsanwalt die Frau jedoch bevollmächtigte, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen.
Presseerklärung der Polizei Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg