Kim Schmitz aus Kiel, mittlerweile besser bekannt als Kim Dotcom, hat Probleme mit der Justiz. Am 19. Januar 2012 wurde er während einer Durchsuchung seines Anwesens in Neuseeland verhaftet und am 22. Februar 2012 gegen Kaution freigelassen. Ihm wird vorgeworfen, als Betreiber der Plattform „Megaupload“ mutmaßlich an massenhaften Urheberrechtsverletzungen beteiligt gewesen zu sein, bewiesen ist das freilich noch nicht.
In dem Zusammenhang liegt ein Haftbefehl aus den Vereinigten Staaten und ein Auslieferungsbegehren des FBI gegen ihn vor. Der deutsche Internetunternnehmer hält dieses Strafverfahren gegen ihn allerdings für reichlich „unfair“, wie er gestern auf Twitter verlauten ließ:
My case is unfair:
I was declined discovery
I didn't get my own data back
I need Whistleblowers
I am offering USD $5Mhttp://t.co/OhE7k3KlUL— Kim Dotcom (@KimDotcom) June 8, 2014
Millionen für Whistleblower und deren Insiderwissen
Er habe bisher weder Akteneinsicht erhalten, noch seine beschlagnahmten Datenträger zurückerhalten. Aus diesem Grund setzt er nun zum Gegenangriff an und bietet Whistleblowern ganze fünf Millionen Dollar an, wenn die ihm Insiderwissen über die weltweiten Ermittlungen der Behörden gegen ihn zukommen lassen und er dadurch seinen Fall gewinnt. Gemeint ist speziell ein rechtswidriges oder korruptes Verhalten durch Geheimdienste oder die Rechteindustrie:
Let me be clear, we are asking for information that proves unlawful or corrupt conduct by the US government, the New Zealand government, spy agencies, law enforcement and Hollywood.
Wurden Beweise gegen Kim Dotcom rechtswidrig in die USA geliefert?
Die Hintergründe sind bislang nicht vollständig bekannt – zumindest ist nicht ausgeschlossen, dass einiges nicht mit rechten Dingen zuging. Schließlich wurde die Durchsuchung und auch die Beschlagnahme im Nachhinein für rechtswidrig erklärt. Die dadurch erlangten Beweise hätten nicht an US-Ermittler herausgegeben werden dürfen, weil die Durchsuchungsanordnung rechtswidrig ausgestaltet war und die Weitergabe der beschlagnahmten Datenträger an das FBI und dessen Ausfuhr in die USA gegen eine ausdrückliche Anweisung verstieß.
Ob „die Wahrheit“ tatsächlich herauskommen wird? Es bleibt dennoch, ob Kim Dotcom an die Vereinigten Staaten ausgeliefert wird. Dort würde ihm eine jahrelange Haftstrafe drohen.
Die Sache ist doch schon im Sinkflug, kurz vor dem Aufprall, wozu 5 Millionen Dollar
verschenken. Zumal es in Neuseeland gemütlich ist, nicht so eng wie in der Botschaft von Ecuador oder in einem Landhaus 100 km entfernt vom hippen Moskau….