Wenn dieser Tage dreimal täglich „Last Christmas“ von Wham! im Radio gedudelt wurde, bleibt uns die Möglichkeit, das Radio abzuschalten. Nicht so als Gefängnisinsasse, wenn rund um die Uhr – Tag und Nacht – die Zellen mit Weihnachtsmusik beschallt werden. So geschehen dieses Jahr (und ebenso in den letzten) im Maricopa County Gefängnis im US-Bundesstaat Arizona.
Der dortige Sheriff Joe Arpaio, der selbstverständlich als „härtester Sheriff Amerikas“ gilt, wollte nach eigenen Angaben ‚Festtagsstimmung‘ unter den Häftlingen verbreiten und spielte 24 Stunden täglich Weihnachtsklassiker, gesungen von „Alvin and the Chipmunks“ und deren Interpretation von „Jingle Bells“ und „Stille Nacht“, aber auch Titel von Elvis und Julio Iglesias.
Mit Rücksicht auf unterschiedliche Religionen der rund 8.500 Männer und Frauen in seinem Gefängnis wurden auch Stücke für Mormonen, Atheisten und Häftlinge mit jüdischem Glauben gespielt. Vor acht Jahren hatte der Sheriff das erste Mal damit begonnen, die Weihnachtslieder ohne Unterbrechung in Dauerschleife zu spielen. Nun klagten mindestens sechs Häftlinge gegen diese „grausame und unangemessene Bestrafung“ der Weihnachtsliederendlosschleife. Jedoch – man will es wirklich kaum glauben – das Gericht lehnte die Klage der Häftlinge ab.
Doch trotzdem hat der Sheriff ein Einsehen und will künftig lediglich zwei Stunden am Morgen sowie zwei Stunden am Abend die „festliche“ Weihnachtsmusik laufen lassen – das teilte er mit einem Link zu einem Bericht via Twitter mit.
Die Folter mit der Weihnachtsmusik ist jedoch keineswegs ein Einzelfall – schließlich muss man sich den Titel als „härtester Sheriff Amerikas“ erst einmal hart erarbeiteten. So gab es in der Vergangenheit rosafarbene Unterwäsche für alle Häftlinge oder nur zwei Mahlzeiten täglich, weil der Sheriff für die Verpflegung nicht mehr als 40 Cent pro Tag und Häftling ausgeben wollte. Im September soll er dann gänzlich Fleisch vom Essensplan gestrichen haben, um jährlich 100.000 Dollar einzusparen. Über weitere Unglaublichkeiten berichtet Spiegel Online.
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