So ein Zahlendreher ist ärgerlich, kann aber schon mal passieren. Bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg führte ein solcher dazu, dass statt einer sichergestellten Uhr ein Päckchen mit Hasch und Amphetaminen aus der Asservatenkammer der Staatsanwaltschaft ausgerechnet an ein Mitglied des Rockerclubs „Alte Werte Friesland“ ausgeliefert wurde.
Normalerweise würden Asservate nicht mit der Post verschickt, sondern müssten von den Berechtigten abgeholt werden, so der der Leitende Oberstaatsanwalt (LOStA) Roland Herrmann gegenüber der NordWest Zeitung. Ein Sachbearbeiter habe sich offensichtlich daran wohl nicht gehalten. Die Uhr trug die Asservatenlistennummer 5873, das Rauschgift die Nummer 5783. In einer Serviceeinheit müsse es dann zu einem Zahlendreher gekommen sein – der Asservatenverwalter habe dann das fröhliche Drogen-Päckchen auf Reisen geschickt, ohne dessen Inhalt genauer zu kontrollieren.
Der Empfänger brachte das Päckchen jedoch zusammen mit fünf anderen Rockern und sogar in Begleitung ihres Club-Präsidenten „Frisco“ zurück: „Wir sind ehrliche Rocker und haben mit Drogen nichts am Hut“. Das war ihnen sicherlich ein Fest …
Disziplinarverfahren werde es übrigens nicht geben, so LOStA Herrmann. Schließlich könnten auch solch ärgerliche Fehler mal passieren, wo Menschen arbeiten – doch soll sich ein derartig grober Schnitzer nicht wiederholen. Dazu wurde die Prozedur der Herausgabe von Asservaten gründlich überarbeitet. Zukünftig werden beschlagnahmte Schraubenzieher und Kettensägen wie auch Rauschgift und Wertsachen getrennt voneinander gelagert. Zudem werden sämtliche Verpackungen außen gut sichtbar gekennzeichnet und vor der Herausgabe geöffnet.