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Jugendarrest nach Aufruf zur Selbstjustiz

Nach dem Mord an der elfjährigen Lena aus Emden ist ein 19-jähriger Heranwachsender am Dienstag zu zwei Wochen Jugendarrest wegen des Aufrufs zu einer Straftat verurteilt worden. Das AG Aurich sprach den Auszubildenden unter Ausschluss der Öffentlichkeit schuldig, über das Internet im März 2012 zur Selbstjustiz gegen einen jungen Mann aufgerufen zu haben. Der Mann war nach dem Mord irrtümlich unter Verdacht geraten und verhaftet worden.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte der Angeklagte wenige Tage nach Lenas Tod auf einer Seite bei Facebook gepostet: „Ab zur Polizeiwache, lasst uns das Schwein mit Steinen beschmeißen“. Danach versammelten sich ca. 50 Menschen vor der Emdener Polizeiwache, in der der Verdächtige saß, und riefen Sätze wie: „Schickt das Schwein raus. Dann werden wir uns um ihn kümmern.“ Zu gewaltsamen Übergriffen kam es aber nicht. Kurz darauf erwies sich die Unschuld des Verhafteten.

Die Richterin betonte, dass die Verurteilung jedermann zeigen soll, dass Selbstjustiz nicht geduldet wird. Im Jugendarrest erwartet den Heranwachsenden einsame zwei Wochen ohne Handy, Fernseher oder Internet.

FAZ online


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