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Sportvereine machen es Pädophilen leicht

In Deutschland gibt es 91.000 Sportvereine, in denen mehr als 7 Millionen Kinder aktiv sind. Eine Umfrage des Bundesbeauftragten für Missbrauchsfragen unter den Sportvereinen ergab, dass nicht einmal ein Drittel von denen eine Risikoanalyse zum Schutz der Kinder im Verein gegen sexuelle Übergriffe vorgenommen hat. Auch sind die Sportvereine auf eventuelle Verdachtsfälle nicht vorbereitet. Demnach sind die Sportvereine unter dem Strich das Schlusslicht hinter ebenfalls befragten Kirchen, Schulen, Internaten, Heimen und anderen Einrichtungen.

Im Ergebnis haben nur 28% der an der Umfrage beteiligten Sportvereine bisher eine Risikoanalyse vorgenommen und festgestellt, welche Schwachstellen in den Sportstätten und im Vereinsleben Tätern die Gelegenheit für sexuelle Übergriffe auf Kinder verschaffen. Immerhin sind Sportvereine besonders anfällig für mögliche sexuelle Missbrauchsfälle, weil körperliche Nähe beim Sport selbst, bei Hilfestellungen, beim Umkleiden und Duschen sowie auch auf Turnierfahrten von Tätern ausgenutzt werden könnten.

Auch ist man kaum auf eventuelle Missbrauchsfälle vorbereitet: Nur 18% der Vereine haben sich ausreichend auf den Umgang mit konkreten Verdachtsfällen vorbereitet. Schutzvorkehrungen wie einen Verhaltenskodex für Trainer, geschulte Ansprechpartner für die Kinder im Verein und Aufklärungsangebote gibt es nur in jedem dritten Sportverein. Dabei hatte der Bundesbeauftragte für Missbrauchsfragen bereits im April 2012 gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und der Deutschen Sportjugend (DSJ) als Dachverbände einen Leitfaden für die Sportvereine vereinbart.

Es müsse davon ausgegangen werden, dass potenzielle Täter wie bereits auffällig gewordene Pädosexuelle sich gezielt Sportvereine aussuchen, um Kontakt zu Kindern herzustellen. Deshalb braucht jeder Verein klare Regeln. Es sollte etwa klargestellt werden, dass ein Erwachsener in den Umkleiden und Duschen der Kinder nichts verloren hat.


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