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iPhone und iPad zusätzlich gegen Angriffe absichern

Apple startet in diesen Tage eine große Sicherheitskampagne. Während einige das Datenschutz-Versprechen von Tim Cook für unglaubwürdig halten, ist eine solche öffentliche Debatte meines Erachtens nach richtig und wichtig. Obwohl Smartphones und Tablets von Apple im Gegensatz zu denen mit Android-Betriebssystem aufgrund der Abschottung vor Malware und Datenlecks recht gut geschützt sind, helfen einige Einstellungen dabei, die Sicherheit weiterhin zu erhöhen.

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Apple hat dazu jetzt eine Hilfe-Seite veröffentlicht, die Rechtsanwälte als Geheimnisträger mit vermutlich sensiblen Daten auf dem iPhone oder iPad unbedingt eingehender ansehen sollten.

Starke Verschlüsselung bei iOS 8 und Android L

Darüber hinaus hat Apple mit iOS 8 zahlreiche Sicherheitsfunktionen hinzugefügt, die in einem 43-seitigen Dokument erläutert und von Sicherheitsexperten als „vorbildlich“ gelobt werden. Die bisher nur hardwareseitig verschlüsselten Daten werden ab iOS 8 mit einem zusätzlichen Schlüssel gesichert, der sich aus dem Passwort oder der PIN zum Entsperren des Geräts und der einmaligen Geräte-ID errechnet. Weil die Nutzer Passwort oder PIN selbst festlegen und diese niemals das Gerät verlassen, hat Apple keinen Zugriff mehr darauf.

Auch in der kommenden Android-Version L wird die Verschlüsselung des Geräts standardmäßig erfolgen. Da auch hier die Schlüssel auf dem Gerät selbst gespeichert sind, können diese weder von Behörden, noch von Google eingesehen werden.

Bietet Fingerabdruck oder PIN-Code mehr Sicherheit?

Apple bewirbt Touch ID zwar als revolutionären Schritt, um die Daten auf dem iPhone besser zu schützen – eben weil biometrische Daten wie unser Fingerabdruck gleichzeitig sicher (schwierig zu fälschen) und trotzdem einfach zu benutzen ist: „Your fingerprint is one of the best passwords in the world. It’s always with you and no two are exactly alike“.

Wie uns der „Chaos Computer Club“ zum Erscheinen des iPhone 5s lehrte, ist der Fingerabdruck doch nicht so schwierig zu fälschen wie eigentlich von Apple erdacht. Noch offensichtlicher wird es, wenn Strafverfolgungsbehörden ins Spiel kommen: Die Polizei kann in Deutschland niemand dazu zwingen, den PIN-Code zum Entsperren des Smartphones zu verraten, jedoch wohl aber einen Fingerabdruck verlangen, denn der Fingerabdruck stellt keine selbstbelastende Aussage dar. Im Gegensatz zum Passwort schützt ein Fingerabdruck somit gar nicht, sobald die Strafverfolgungsbehördem involviert sind. Andererseits warten auch hierzulande beim Bundeskriminalamt noch unzählige Smartphones darauf, entschlüsselt zu werden.

Schutz gegen Langfinger

Während der Diebstahlschutz bislang manuell eingeschaltet werden musste, funktioniert dieser ab iOS 8 standardmäßig. Über das Internet kann das Gerät so gesperrt, gelöscht und deaktiviert werden. Dem Dieb wird es auch durch Zurücksetzen nicht gelingen, das iPhone oder iPad wieder in Betrieb zu nehmen – das macht es unattraktiv für Hehler. Ist der Akku dann fast leer, sendet es noch einmal seine letzte Position. Über das iCloud-Backup kann das neue Gerät problemlos vollständig wiederhergestellt werden.

Apropos iCloud: Das iCloud-Backup muss einmalig aktiviert werden. Bei der Gelegenheit sollte gleich die zweistufige Bestätigung für die Apple-ID eingerichtet werden, um maximale Sicherheit der Daten in der Cloud zu gewährleisten. Zur Erinnerung: Vertrauliche Mandantendaten gehören grundsätzlich nicht in die Cloud, vor allem wenn diese nicht zusätzlich extra verschlüsselt sind.


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